In dem folgenden Artikel erfähst du, warum deine Katze kratzt und was du gegen die beliebtesten Kratzstellen in deiner Wohnung unternehmen kannst.
Kratzschutz fürs Sofa gesucht?
Polstermöbel lassen sich ganz einfach vor Katzenkrallen schützen. Hierzu kannst du zum Beispiel einen Kratzschutz für Katzen an deinem Sofa anbringen. In unserem Artikel 9 gute Möglichkeiten gegen Katzenkrallen findest du übrigens noch viele weitere Hilfsmittel, deine Wohnung vor Krallen sicher zu machen.
Inhaltsverzeichnis:
- Darum kratzen Katzen
- Der erste Schritt zur Besserung
- Typische Kratzstellen in der Wohnung entfernen
- Katze kratzt an Tür
- Katze kratzt an Tapete & Wände
- Katze kratzt an Sofa und Möbel
- Katzen die am Fenster kratzen
- Kratzstellen einfach selber bauen
- Zusammenfassung
Darum kratzen Katzen an bestimmten Gegenständen
Pauschal lässt sich die Frage, warum deine Katze irgendwo kratzt, natürlich nicht sofort beantworten. Denn die Antwort ist immer abhängig von der jeweiligen Situation, dem Ort an dem sich deine Katze befindet und ihr allgenmeiner Gemütszustand. Bei vielen Kratzproblemen kommt es zu Überschneidungen der verschiedenen Ursachen.
Anhand einiger Faktoren lässt sich das Problem aber ziemlich genau eingrenzen. Eine gute Nachricht also für alle Katzenhalten, die ein gewisses Problem mit den Krallen ihrer Katze haben.
Der erste Schritt zur Besserung: Katze richtig einschätzen
Bevor es an konkrete Maßnahmen gegen das Kratzen geht, solltest du im ersten Schritt zunächst versuchen deine Katze bestmöglich einzuschätzen. Woher kommt das Kratzen am wahrscheinlichsten?
Versuche deine Katze einzuordnen, woher kommt das Kratzen?
- Langeweile oder Unterforderung (fehlendes Katzenspielzeug)
- Angriffslust oder Verteidigung
- Buheln um Aufmerksamkeit
- Krallenpflege und Maniküre
- Abstecken des Reviers
- Alternativen zum kratzen fehlen ( Katzenbaum*, Katzenteppich*, Katzenspielzeug*, Kratztonne*, Kratzbrett* ect. )
- Alternativen sind vorhanden, werden aber nicht angenommen
- Krallen wachsen falsch ( zu schnell, spröde ect. )
- Katze ist krank ( bspw. Arthrose Schmerzen , Verletzungen ect. )
Um so besser du verstehst, woher das unerwünschte Kratzen kommt, desto besser kannst du das Problem angehen und gezielte Maßnahmen ergreifen. Im nächsten Abschnitt gehen wir gezielt auf typische Kratzstellen in der Wohnung ein.
Die 4 beliebtesten Kratzstellen von Katzen und wie du diese entfernst
In dem folgenden Abschnitt werden wir nun auf typische Stellen eingehen, die oft von Katzenkrallen betroffen sind. Zu jeder Situation geben wir dir nützliche Tipps an die Hand, die dir dabei helfen das Problem mit deiner Katze schnell zu lösen.
Stelle #1 – Katze kratzt an Tür
Viele Katzen können geschlossene Türen nicht leiden, vor allem dann, wenn sie von Ihrem Katzenhalter dadurch getrennt werden. Das Kratzen an der Tür kann ein Zeichen von Trennungsangst sein. Geschlossene Türen können bei vielen Katzen sogar zu Platzangst führen und in schlimmeren Fällen sogar Panik und Zerstörungswut auslösen.
Wenn möglich, sollten daher die Zimmertüren in deiner Wohnung geöffnet bleiben. Ist das nicht möglich, muss deine Katze an die verschlosse Tür gewöhnt werden. Das wohl typischste Verhalten bei Katzen, ist das Kratzen an der Tür bei Nacht. Beispielsweise dann, wenn die Katze das Schlafzimmer nicht betreten darf. Hier hilft nur eine entsprechende Abgewöhnung.
Versuche den Schlafplatz deiner Katze so angenehm wie möglich zu gestalten. Ziel ist es, den Schlafplatz für deine Katze so attraktiv wie möglich zu machen, damit das Menschenbett an Anziehungskraft verliert. Sorge für Wärme und Gemütlichkeit und biete für die Nacht ein besonderes Kuscheltier an.
Wenn die Katze an der Tür kratzt: Das Hilft
- Türen ( wenn möglich ) geöffnet lassen
- Das Kratzen an verschlossenen Türen abgewöhnen
- Den Katzenschlafplatz attraktiv gestalten ( Wärmedecke*, Kratzbett* ect. )
- Besondere Kuscheltiere oder vertraute Gegenstände für die Nacht anbieten
Stelle #2 – Katze kratzt an Tapete und Wand
Auch hier kann es sein, dass ausreichend Kratzmöglichkeiten* fehlen. Denn im Allgemeinen wird das Wetzen der Krallen von Katzen viel zum Markieren und zur Pflege der Krallen eingesetzt. Es gehört also zur Katze dazu, wie ihr Schwanz. Hier bei ist es aber nicht unbedingt immer entscheidend wie viele Kratzgelegenheiten in der Wohnung sind, sondern auch, wo diese stehen.
Ein paar Beispiele für Kratzmöglichkeiten:
Katzen sind wählerisch. Wenn also genügend Kratzstellen* vorhanden sind, diese aber nicht angenommen werden, solltest du versuchen weitere Faktoren zu verändern. Dazu kannst du zum Beispiel den Standort der Gegenstände ändern, den Geruch der Objekte für deine Katze angenehmer machen oder mit ihr vertrauten Gegenständen schmücken. Zum anpassen des Geruchs kannst du zum Beispiel verschiedene Katzenkräuter verwenden. Dazu zählen Rosmarin, Lavendel, Baldrian, Zitronengras, Weizengras, Katzengamander und noch einige mehr. Die meisten dieser Kräuter findest du zum Beispiel hier im Gewürzland*.
So sollten Möglichkeiten zum kratzen geschaffen werden:
- Sicher stellen, dass deine Katze die Gegenstände annimmt
- Genügend Kratzstellen* anbieten und verteilen
- Duftnote der Kratzstellen mit geeigneten Kräutern* anpassen
- Kratzstellen mit vertrauten Gegenständens schmücken
- Betroffene Kratzstellen an der Wand mit Anti-Katzen-Spray* behandeln
Wie so oft, spielt auch Langeweile eine große Rolle. Wenn Katzen gelangweilt sind, stellen sie manchmal die verrücktesten Sachen an. Dazu zählt ebend auch das Zerkratzen von Tapeten. Stelle sicher, dass deine Katze nicht nur genug Spielzeug* hat, sondern auch ausreichend Abwechslung im Alltag bekommt. Versuche doch mal, deiner Katze ein Intelligenzsspielzeug* anzubieten, um sie geistig mehr zu fordern.
In unserem Artikel Top Katzenspielzeug für 2020 findest du viele tolle Ideen zur Katzenbeschäftigung.
So bietest du deiner Katze Spiel, Spaß und Spannung:
- Stelle ausreichend Spielzeug* zur Verfügung
- Fordere deine Katze auch geistig mit Intelligenzspielzeugen*
- Schenke deiner Katze die Zuneigung die sie braucht
- Sperre deine Katze nicht unnötig ein
- Lass deine Katze nicht zu lange alleine, besonders ohne eine Zweitkatze im Haus
Faktor Stress
Gehört deine Katze zu den leicht angespannten Tieren, die sehr schreckhaft und sensibel sind, dann kann auch Stress ein wichtiges Thema sein. Das Katzen damit anfangen an der Tapete zu kratzen, ist häufig unter Stressbedingten Situationen zu beobachten. Es kann also sein, dass deine Katze ihr Verhalten wieder ganz von alleine normalisiert, sobald sich die Stresssituation gelegt hat. Steht deine Katze allerdings dauerhaft unter Spannung, beispielsweise durch andere Artgenossen, Kinder oder Baulärm, wird eine Besserung erst dann eintreten, wenn deine Katze zur Ruhe kommen kann. Versuche also die Stressfaktoren zu beseitigen.
So reduzierts du Stress bei Katzen:
- Vermeide Spannungen durch Artgenossen, Kinder oder Lärm
- Biete Rückzugsmöglichkeiten wie Katzenhöhlen*
- Ermögliche deiner Katze sich auf Wunsch zu entfernen
- Halte räumliche und zeitliche Veränderungen in Grenzen
- Unterstütze deine Katze mit natürlichen Entspannungsmitteln*
- Biete deiner Katze Nervennahrung* an um zu relaxen
Besonders lebhafte Katzen brauchen mehr Aufmerksamkeit
Für besonders quirlige und lebhafte Katzen könnte der Punkt Aufmerksamkeit entscheidend sein. Das Buhlen um Aufmerksamkeit gegenüber dem Katzenbesitzer, kann ebend auch im Zerstören der Tapeten enden. Zunächst solltest du deine Katze natürlich nicht für die kaputte Tapete belohnen, in dem du ihr Aufmerksamkeit schenkst. Ist die Wand eh schon hinüber, kann es helfen das Kratzen einfach mal zu ignorieren und eine spannende Aktivität mit der Katzenangel* im Nachbarzimmer zu starten. Vielleicht bemerkt deine Katze irgendwann von ganz alleine, dass du dich gar nicht drumm kümmerst, wenn die Wände einstürtzen. Du entscheidest, wann du Aufmerksamkeit verschenkst und wann nicht.
Hierbei handelt es sich allerdings um einen Lernprozess, der je nach Katze Tage oder Wochen dauern kann. Dir muss daher bewusst sein, dass du durchaus etwas Geduld mitbringen musst, bis es bei deiner Katze “Klick” macht.
So stoppst du das Buhlen deiner Katze nach Aufmerksamkeit:
- Vermeide Belohnungen ( Aufmerksamkeit ) bei negativem Verhalten
- Ignoriere das Buhlen deiner Katze so weit es geht
- Starte eine spannende Aktivität im Nachbarzimmer und lenke ab
- Vermeide Unterforderung und Langeweile im Alltag
- Verwende ungewöhnliche Beschäftigungsmaßnahmen wie Intelligenzspielzeuge* oder Katzenbahnen*
- Weitere Anregungen zur Katzenbeschäftigung findest du hier
Stelle #3 – Katze kratzt an Sofa und Couch
In vielen Fällen handelt es sich bei dem kratzen an Möbeln um ein typisches Markierungsverhalten von Katzen. Deine Katze verteilt dabei ihre Duftmarke und stellt somit einen Besitzanspruch an deine Couch. Eine falsche Reaktion wäre es jetzt allerdings, wenn du deine Katze dafür bestrafst.
Oft wird eine Bestrafung im Moment des Geschehens sogar noch als Belohnung angesehen. Katzen sind nicht immer in der Lage, eine Bestrafung von einer Belohnung durch Aufmerksamkeit zu unterscheiden. Deswegen musst du die ganze Sache etwas anders angehen.
Wie immer ist es natürlich auch hier wichtig, dass ausreichend Kratzmöglichkeiten* vorhanden sind. Überhaupt ist das der Ausgangpunkt für viele Probleme. So wie auch eine grundlegend ausreichende Zuneigung zum Tier und der Ausschluss von Krankheit.
Kratzbäume & Co müssen angenommen werden
Viele Katzenhalter leiden unter dem Problem, dass zwar ausreichend Kratzstellen vorhanden sind, aber ebend Möbel und Co viel lieber zum kratzen benutzt werden. Hier gilt es, die angebotenen Kratzstellen so attraktiv wie möglich zu gestalten. Das kann über einen Standortwechsel geschehen, über das Verzieren mit vertrauten Gegenständen oder das Beduften mit verschiedenen Katzenkräutern*.
Wichtig ist auch, dass du deine Katze beim lernen immer positiv bestärkst. Ignoriere schlechtes Verhalten so weit es geht, aber bestärke deine Katze immer dann, wenn sie etwas richtiges tut. Lobe deine Katze beim kratzen am Katzenbaum, hilf ihr beim kratzen und belohne sie dabei mit kleinen, gesunden Leckerlies*.
Beliebte Taktiken um Kratzstellen für Katzen attraktiver zu machen:
- Standort der Kratzstelle wechseln
- Kratzbäume und Co mit Katzenkräuter* beduften
- Vertraute Gegenstände auf den Kratzstellen platzieren
- Bei positivem Verhalten loben und belohnen mit kleinen Snacks*
Meist passieren positive Lerneffekte natürlich nicht von heute auf Morgen. Viele Katzen brauchen, wie schon weiter oben erwähnt, Tage oder Wochen um ihr Verhalten zu ändern. Auch hier heißt es: Geduldig bleiben! Unterstütze dein Training mit geeigneten Belohnungen*, die es sonst nicht jeden Tag zu fressen gibt.
Geeignete Belohnungen für dein Anti-Kratz-Training:
- Kleine (natürliche) Katzenleckerlies*
- Katzenminze-Sticks*
Stelle #4 – Katze kratzt am Fenster
Wenn deine Katze am Fenster bzw. an Glasscheiben kratzt, stecken dahinter meist ganz simple Gründe. Neben den bereits oben genannten Standardsachen wie Krallen schärfen, Markieren und Langeweile, kommen hier ein paar neue Möglichkeiten hinzu:
Vergewissern, dass die Luft rein ist
Manche Katzen prüfen gern das Glas, ob es auch tatsächlich sicher vor Eindringlingen ist. Das ist besonders dann zu beobachten, wenn fremde Artgenossen, fremde Personen oder Hunde am Fenster vorbeilaufen. Hierbei handelt es sich lediglich um ein Schutzverhalten deiner Katze, bei dem sich natürlich die Frage stellt, ob dieses überhaupt abtrainiert werden muss. Wenn dich das Verhalten stört, dann verbaue einfach den Platz am Fenster.
Teilnahmezwang – Ich will da hin!
Ganz klar, manche Katzen möchten natürlich auch nach draußen um zu sehen was da los ist. Dabei wird getestet ob das Fenster nicht irgendwo eine Schwachstelle haben könnte, durch die man hindurchschlüpfen könnte um nach draußen zu gelangen. Vielleicht fehlt deiner Katze einfach ein Partner oder ihr ist es in der Wohnung generell zu langweilig. Hier solltest du probieren, deine Katze mit den üblichen Bespaßungsmitteln* ein wenig zu unterhalten.
Fenster, Glas und Nerven schonen
Wenn du nicht willst, dass deine Katze weiterhin am Fenster rumlungert und dort Schäden verursacht, dann sorge dafür das der Platz für deine Katze möglichst unattracktiv wird. Zum einen kannst du den Platz einfach zubauen, zum anderen kannst dud afür sorgen, dass andere Stellen einfach attraktiver sind als das Fenster.
Kratzstelle einfach selber bauen
Wenn du verhindern möchtest, das deine Katze überall kratzt, dann kannst du eine Kartzstelle für deine Katze auch einfach selber bauen. Hierzu brauchst du nur ein Stück Naturholz. Das Holz beziehst du mit Jute* oder umweckselst es mit einem langen Stück Sisal*. Danach wird das Holz beispielsweise an die Wand geschraubt. Schon hast du eine schöne Kratzstelle für deine Katze.
Wenn dich das selber bauen von Kratzstellen oder das Bauen ganzer Naturkratzbäume interessiert, dann sieh dir unseren Artikel Naturkratzbaum oder klassischer Katzenkratzbaum dazu an.
Weitere Möglichkeiten um deine Wohnung vor Katzenkrallen zu schützen, findest du in unserem Artikel 9 Möglichkeiten gegen Katzenkrallen.
Zusammenfassung
Der erste Schritt um deiner Katze das Kratzen abzugewöhnen ist, sie zu verstehen und richtig einzuschätzen. Es gibt unglaublich viele Faktoren und ein Katzencharakter ist sehr komplex. Ist die Ursache aber erst einmal gefunden, stehen die Chancen gut, dass deine Katze nur noch dort kratzt wo sie auch kratzen darf.
Hinweis: Diese Webseite stellt keine fachliche Diagnose oder tierärztliche Beratung dar. Bei gesundheitlichen oder seelischen Problemen mit deiner Katze, sollte immer ein Tierarzt deine erste Anlaufstelle sein. Bitte halte mit deinem Tierarzt Rücksprache, bevor du die hier empfohlenen Methoden anwendest und aufgeführte Produkte kaufst.
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Letzte Aktualisierung am 2020-11-19 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API